Volksstück
Volksstück
Als die Lage der Salzburger Bauern auf Grund von Steuererhöhungen, Geldentwertung und Ernteausfällen immer unerträglicher wird, erheben sie sich im Jahr 1462 gegen ihren Erzbischof Burkhard von Weißpriach. Der Aufstand, der in Sankt Veit und Sankt Johann ausbricht, erfasst bald den gesamten Pongau und Pinzgau. Die Bauern verjagen die erzbischöflichen Pfleger und Amtleute, besetzen den Pass Lueg und zwingen den Erzbischof an den Verhandlungstisch. Doch der Erzbischof schlägt zurück. Exemplarisch für die Handlung stehen die historisch belegten Hauptpersonen Hans Daucher aus St. Veit und Ulrich Dienstl aus St. Johann, ihre unterschiedliche Herkunft, ihr gemeinsamer Kampf gegen den Erzbischof von Salzburg und die Vertreter seiner Macht, ihre Liebe zur Wirtstochter Elisabeth und schließlich ihre durch Verrat und Intrige hervorgerufene Feindschaft. Eine Auseinandersetzung mit den Lebensumständen im 15. Jahrhundert lässt die Welt des Spätmittelalters spüren und begreifen. Die Schwere dieser Zeit wird jedoch durch Ironie und Distanz in ihrer Beschreibung immer wieder durchbrochen und aufgelöst. Ein lebendiges Volksstück über den ersten Bauernaufstand im Land Salzburg, eine Geschichte über das Verhältnis zwischen Herrschern und Beherrschten, damals in einer Zeit der Leibeigenschaft wie heute im Zeitalter der Globalisierung.
Peter Blaikners Dramatisierung seines erfolgreichen Romans „Verteidigung des Sommers“ wurde von der Theatergruppe St. Veit an einem der Originalschauplätze des Romans aufgeführt (Regie: Gerard Es).
Fotos: Renee Ramsauer
Uraufführung: 22. Juni 2007, St. Veit / Pongau, Freilichtbühne
Aufführungsrechte: Peter Blaikner, E-Mail: blaikner@gmx.at